Mit dem Nachtzug nach Wien

Juchhuh, wir fahren mit dem Nachtzug nach Wien! Hercule Poirot haben wir noch nicht getroffen, aber wir fahren auch nicht mit dem Orientexpress, sondern mit dem Nightjet nach Wien. Einen Toten, wie im Orientexpress, gibt es zum Glück auch nicht.

Der Nachtzug nach Wien ab Zürich

Die Abteile sind schon sehr eng. Im folgenden Bild belegt Astrid den gesamten begehbaren Raum des Abteils.

Unser Schlafwagenabteil

Unser erster Tag in Wien

Heute morgen sind wir recht müde aus dem Zug gefallen. Erste Etappe war unser Gästehaus. Unser Zimmer konnten wir noch nicht beziehen, aber zum Glück konnten wir unser Gepäck deponieren und somit nur mit leichtem Gepäck eine erste Runde durch Wien drehen.

In den Gassen von Wien

Ein Spaziergang ohne Pause ist wie Kuchen ohne Zucker und auch in Wien gibt es zum Versüssen dieser Pausen Eiscafés.

Danach ging es zur Ankeruhr, die jeweils um 12:00 h eine Figurenparade zeigt mit wichtigen Persönlichkeiten der Wiener Stadtgeschichte. Wenn die Figur sich zeigt, wird dies mit Musik aus Ihrer Zeit untermalt.

Ankeruhr am hohen Markt

Nach dem ausgiebigen Spaziergang war es an der Zeit unser Gästezimmer zu beziehen. Als wir es gebucht haben, war uns gar nicht bewusst, dass wir im Gästehaus des Schottenstifts wohnen, mitten in der Stadt, recht feudal …

Unser Zimmer sind die 2 Fenster im 1. Stock des gelben Gebäudes neben der Apotheke direkt unter dem Kirchturm
Aussicht von unseren Zimmerfenstern

Am Abend sind wir dann mit der Strassenbahn nach Grinzing gefahren, um in einer der Heurigen einzukehren.

Ostersonntag

Heute morgen haben wir gespürt, dass wir in einem kirchlichen Gästehaus schlafen. Noch nie haben wir so nahe an einer Glocke geschlafen bzw. es war unmöglich die Auferstehung Jesu zu verschlafen. Die Glocke läutete quasi in unserem Bett und dortselbst hat man noch das Quietschen und Ächzen des Glockenstuhls gehört. Aber irgendwie war es auch schön. Es hat einen ja niemand dazu gezwungen aufzustehen.

Das Frühstück war klasse und bot auch ein Osterlamm. Überhaupt war alles liebevoll österlich dekoriert. Erstaunlich was man alles mit hartgekochten Eiern, Möhren und Ähnlichem gestalten kann.

Prater

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Prater und genossen einen schönen Ostersonntagsspaziergang.

Nachdem wir am Lusthaus angekommen waren, gönnten wir uns eine Pause! Das das Lusthaus selber geschlossen war, nahmen wir mit dem „Altem Jägerhaus“ vorlieb.

Hundertwasserhaus

Nach dem zweiten Frühstück war Kultur angesagt.

KunstHausWien

Donaukanal

Wohnhaus Johann Strauss Sohn

Nach einer gehörigen Dosis Hundertwasser spazierten wir via Donaukanal zum Wohnhaus des Walzerkönigs Johann Strauss Sohn.

Augarten und Augartenpalais

Es ging quasi musikalisch weiter. Der Augartenpalais ist die Schule der Wiener Sängerknaben und im angrenzenden Park kann man sich schön erlustigen inkl. Eis, dank des Eiscafés im Augarten. Kaiser Joseph II. schenkte diesen Erlustigungsort den Wienern im Jahr 1775.

Feinkosterei Schwarz-Hirsch am Judenplatz

Am Abend sind wir in der Feinkosterei Abendessen gegangen. Wunderbar! Tapas auf österreichisch! Kleine feine Speisen zum Probieren und geniessen.

Musikverein

Das Highlight des Tages war aber zweifelsohne das Konzert im Musikverein. Brahms und Beethoven wurde gespielt. Beides sehr schön, zumal in dieser Kulisse. Ludwig van hat sich klar wieder als der Hard-Rocker der Wiener Klassik in Szene gesetzt.

Konzerthaus der Gesellschaft der Musikfreunde
Im Konzertsaal des „Musikvereins“ kurz bevor durchgesagt wurde, daß man nicht fotografieren darf ….

Ostermontag

Widererwarten sind wir heute morgen nicht durch die Kirchenglocken geweckt worden. Nicht, daß dies schlimm wäre, aber man kann auch nicht behaupten, dass wir die Wiener Läuteordnung begriffen hätten. Scheinbar wollen die Wiener am Ostermontag ihre Ruhe haben.

So hat uns die Sonne geweckt und nach einem nachhaltigen Frühstück waren wir fertig für Maria Theresia oder besser für Ihr Sommerschloß „Schönnbrunn“.

Schönbrunn

Erwartungsgemäß waren wir nicht ganz alleine in Schönbrunn. Wegweiser von der U-Bahn-Station Schönnbrunn zum Schloss Schönbrunn braucht es auch nicht. Einfach der Meute hinterher …

Secession

Secession nannte sich eine Gruppe von Künstlern am Ende des 19. Jahrhunderts, die den Jugendstil in Wien forcierten. Unten Bilder vom gleichnamigen Gebäude.

Karlskirche

Wo gibt es eine Kirche mit Minaretten und Pagodendächern? In Wien, sonst würden wir es hier nicht schreiben. Aber auch wenn die Antwort vorsehbar ist, ist das Bauwerk selbst beeindruckend.

Akademie-Theater und Konzert-Haus

Der Musikverein für die Wiener Klassik und Romantik, das Konzert-Haus für alles was danach kommt. Im gleichen Verhältnis stehen Burgtheater zu Akademietheater. Unten Bilder vom Akademietheater und dem Konzert-Haus.

Wiens Musiker

Das Mozarthaus hatten wir schon. Hier nun Denkmäler für Beethoven und Schubert. Es hatte auch noch Denkmäler für Johann Strauss Sohn – völlig überlaufen -, Bruckner, Lehár, etc. gegeben, aber das würde den Rahmen sprengen.

Stephansdom

An unserem ersten Tag waren wir schon an ihm vorbeigekommen. Heute waren wir genau zur richtigen Zeit nochmal da und der Dom zeigte sich von seiner Schokoladenseite in der Nachmittagssonne.

Einkaufsstadt Wien

Wenn man bedenkt, das Ostermontag ist und alle Geschäft geschlossen haben, möchte man nicht wissen, was los ist, wenn die Geschäfte offen haben …

Peterskirche

Man könnte meinen das Bild wurde vor 100 Jahren aufgenommen worden ….

Tagesabschluss in Nußdorf

Und nochmals Abends in eine Heurige. Die, die wir eigentlich ausgewählt hatten, war geschlossen. Aber ein redseliger „Ureinwohner“ führte uns zu einer, die offen war. So erfuhren wir auch, dass Prof. Karl Farkas, ein in Österreich berühmter Kabarettist und Schauspieler gerne nach Nußdorf kam. Man lernt nie aus …

Eine andere berühmte Persönlichkeit, die sich mehrmals in Nußdorf bzw. Heiligenstadt aufhielt war Ludwig van Beethoven. So soll er auch in der Heurigen, in der wir heute waren, gewesen sein. Wenn ja, hat er guten Geschmack bewiesen. Das Essen war super und der Wein sehr gut.

Das sieht nicht nur lecker aus, das war auch lecker …
Auch in diesem Haus in Nußdorf, soll Beethoven eine zeitlang gelebt haben.

Dienstag

Heute war das Wetter das erste Mal nicht so prinkelnd. Alles grau in grau und am Mittag fing es an zu regnen. Dazu pfiff ein kalter Wind. Entsprechend heute nicht ganz so viele Bilder.

Jugendstil in Wien

Auf dem Weg zum Naschmarkt kamen wir an zwei Jugendstil-Häusern vorbei, die der bekannte Wiener Architekt Otto Wagner entworfen hat. Dieser war auch Mitglied in der Secession.

Naschmarkt

Direkt neben den Häusern beginnt der Naschmarkt. Der Name ist sehr passend.

Da das Wetter schlechter wurde, flohen wir zuerst in die Secession,- tatsächlich ohne Fotos – und danach in eins der berühmten Wiener Cafés.

Prunksaal der Nationalbibliothek

Das Wetter wurde nicht besser und, da der Prunksaal überdacht ist, war dieser Teil der Hofburg unsere nächste Station.

Der letzte Tag

Wir sind zwar wieder zu Hause, aber über den letzten Tag konnten wir ausser den Bildern aus dem Zug nichts berichten. Dies holen wir nun von Frenkendorf aus nach, was auch bedeutet, daß wir heil wieder daheim sind.

Belvedere

Und wieder ein barockes Schloss. Nicht ganz so gross wie Schönnbrunn, aber immer noch beeindruckend gross. Prinz Eugen, Oberbefehlshaber im großem Türkenkrieg, lies es erbauen. Wobei es gleich 2 Schlösser sind: Der Untere und der Obere Belvedere.

Museumsquartier

Mussen hat Wien definitiv genug. Im Museumsquartier hat es die größte Dichte an Museen, aber es gibt auch an vielen anderen Orten mehr als genügend Museen.

Spittelberg

Ein, wie wir finden, sehr süsses Biedermeierquartier und im Café Gutenberg haben wir eine Wiener Melange, eine Limonade und einen Palatschinken mit Marillenmarmelade genossen.

Zentralfriedhof

Da wir noch Zeit hatten, sind wir am Samstag noch raus zum Zentralfriedhof. Ein Wort umschreibt diesen am besten: riesig. Es verkehrt sogar eine einge Buslinie im Friedhof. In den Ehrengräbern sind neben Wiens bekannten Musikern auch einige andere sehr bekannte Persönlichkeiten begraben. Die Gruft für die Österreichischen Bundespräsidenten ist ebenfalls riesig. Fast etwas verwunderlich für das eher kleine Land.

Auf dem Weg nach Hause

Heute waren wir noch im Belvedere, Zentralfriedhof und haben noch eine Abschlussrunde durch die Stadt gedreht. Jetzt sitzen wir im Nachtzug, picheln ein Glas Sekt und sind froh, dass der ursprünglich vorgesehene Schlafwagen kaputt ist, denn der alte ist wesentlich leiser, komfortabler und geräumiger.