Tallinn liegt direkt südlich von Helsinki auf der anderen Seite des Finnischen Meerbusens. Entsprechend dauert die Fahrt mit der Fähre bloss 2 Stunden. Diese sind skandinavisch straff organisiert. Man kann sich vorab via App einchecken, passiert mit QR-Code den Zugang zum Schiff und ehe man sich versieht fährt diese schon los. In unseren Fall 10 Minunten vor dem geplanten Start, aber scheinbar waren alle Passagiere schon an Bord oder es gab ein paar zurückgebliebene mit dickem Hals …
Mit der Fähre nach Tallinn
Ich war sehr gespannt auf Tallinn. Das letzte Mal war ich 1997 in Tallinn und damals war Tallinn noch sehr geprägt von der alten sowjetischen Zeiten. Es gab viele Baustellen und etliche baufällige Häuser. Aber schon damals war die Altstadt von Tallinn -das alte Reval – eindrucksvoll. Eine alte Hansestadt deren Altstadt zum Glück alle Kriege überlebt hat.
Das die Renovierung der Stadt noch nicht vollkommen abgeschlossen ist, merkte man bereits bei der Ankunft: 2 der 4 Hauptkirchen der Stadt waren eingerüstet und eingepackt.
Das Panorama von Tallinn bei der Ankunft
Das Finale der Frauen Fußball Europa Meisterschaft am Abend
Die Tallinner Innenstadt – oder besser Altstadt – ist nicht sehr groß und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Allerdings ist man nicht ganz alleine dabei. Wie jeder schöne Flecken der Erde ist Tallinn sehr gut touristisch erschlossen und entsprechend voll.
Die Altstadt besteht aus der Unterstadt und dem Domberg, die lange Zeit zwei selbständige Städte waren. Der Domberg war Bischofssitz, Herschaftszentrum des Deutschen Ordens und damit seit jeher das staatliche Zentrum. Auch heute noch hat der Domberg diese Funktion.
Die Unterstadt bildete die eigentliche Stadt, in der die Mehrzahl der Handwerker und Kaufleute lebten und Ihren Geschäften nachgingen. Das alte Reval war sehr stark von der Hanse geprägt und sehr lange bestimmte eine deutsche Oberschicht die Geschicke der Stadt. Bis 1889 war Deutsch die Amtssprache in Tallinn.
Untergekommen waren wir in einem großen Wohnblock direkt gegenüber des Theaters, der wohl aus sowjetischen Zeiten stammte, in einer riesigen Wohnung, die wohl außerhalb der Touristensaison als Schönheitssalon genutzt wird. Wir waren im 4. Stock, aber es gab zum Glück einen Lift, der zwar klein und alt war, aber dafür enorm schnell. Die Lage war klasse. Wir brauchten nur um den Block herumzugehen und schon befanden wir uns in der Unterstadt.
Die Tallinner Unterstadt
Die Unterstadt lädt gerade zu zum Flanieren ein. Es macht Spaß durch die Straßen und Gassen zu streunen und die vielen alten Gebäude zu bestaunen. Überall hat es kleine Restaurants, Cafés, Geschäfte, die zum Teil natürlich recht touristisch sind. Aber will man es den Esten verdenken, dass sie die Schönheit der Stadt präsentieren möchten?
Unten Eindrücke von der Unterstadt.
Das Rathaus
Der Rathausplatz – Mittelpunkt der Unterstadt
Die Heiliggeistkirche
Boschaftsgebäude in Tallinn
Der Ukraine-Krieg war omnipräsent in Tallinn, was besonders an der russischen Botschaft mitten in der Stadt auffiel.
An den anderen Botschaft hängen ukrainische Flaggen, wie im Falle der schwedischen (unten) oder der deutschen (ganz unten) und natürlicherweise keine Proteste.
Die Stadtmauer
In Tallinn sind große Teile der Stadtmauer noch erhalten, was den mittelalterlichen Charakter der Stadt noch unterstreicht.
Die große Strandpforte mit der dickem Margarete
Die Viro-Pforte
Frühstück bei der Viru-Pforte
Der Domberg
Auf den Domberg führen zwei Wege: Pikk jalg – Das lange Bein, für Fuhrwerke geeignet, und Lühike jalg – das kurze Bein, nur zu Fuß nutzbar.
Pikk jalg
Lühike jalg
Der Dom
Alexander-Newski-Kathedrale
Das Schloss
Heute Sitz vom estnischen Parlament
Durch die Gassen vom Domberg
Blick vom Domberg auf die Unterstadt
Unterstadtpanorama
Rotermann-Viertel
Früher Industriebrache, Heute ein hippes Viertel direkt neben der Altstadt.
Kalamaja
Nordwestlich der Altstadt, abseits des touristischen Viertels findet sich dieses alte Arbeiterviertel mit Holzhäusern, einem überdachtem Markt und der kreativen Szene von Tallinn.
Von Tallinn sind wir wieder mit der Fähre via Helsinki zurück nach Stockholm gefahren und sind dort am Morgen angekommen. Die Fähre nach Rostock fuhr erst am Abend, was uns einen zusätzlichen Tag in Stockholm bescherte.
Der Tag begann bewölkt, aber im Laufe des Tages zeigte sich die Sonne und wir verbrachten einen wunderschönen Tag auf Djurgården. Erste Etappe war Rosendals Trädgård: Eine biodynamische Gärtnerei mitten in Stockholm, mit Obst- und Gemüsegarten, Gewächshäusern und einem Cafe.
Die Aussengärten
Rast im Obstgarten
Die Gewächshäuser mit dem Café
Schloss Rosendal
Direkt neben Rosendals Trädgård befindet sich Schloss Rosendal: Ein kleines Lustschloss, dass von Jean-Baptiste Bernadotte besser bekannt als Karl XIV. Johann von Schweden erbaut wurde. Karl XIV. Johann ist ein ehemaliger General Napoleons und Begründer des schwedischen Königshauses Bernadotte. Schloss Rosendal ist noch heute Teil der offiziellen schwedischen Königsschlösser, allerdings bei weitem nicht so imposant wie Schloss Drottingholm oder das Stockholmer Stadtschloss.
Zum Abschluss gingen wir noch ins Café Ektorpet bei Prins Eugens Waldemarsudde und genossen ein letztes Mal den Ausblick auf den Stockholmer Hafen.