Inverness

Inverness ist die nördlichste Stadt bzw. nördlichste „City“ im Vereinigtem Königreich. Der Stadt präsentierte sich uns an einem eher regnerischen und grauen Tag und ist in unseren Augen kein „Muß“ für einen Schottlandreisenden. Auch wenn es die eine oder andere schöne Ecke hat, so ist der Gesamteindruck wenig spektakulär.

Cawdor Castle

Ganz in der Nähe von Inverness praktisch auf dem Weg nach Nairn liegt Cawdor Castle. Ein touristisch gut vermarktetest Schloss mit Gartenanlage, das eng mit der Tragödie Macbeth von Shakespeare verbunden ist: Hier fand der Königsmord an Duncan statt, dem König von Schottland. Da kurz vor uns ein Reisebuss angekommen war, schoben wir uns mit den Insassen dieses Reisebusses durchs Schloss. Standesgemäss spielte auch ein Dudelsackspieler vor dem Schloss.

Glen Affric

Schöne einsame Täler gibt es im schottischen Hochland zu Hauf. Der Glen Affric ist dabei eine besondere Perle. Etwas abseits westlich vom Loch Ness gelegen ist man zwar nicht alleine, aber doch weit weg vom Rummel wie er in Fort Williams und beim Eilean Donan Castle herrscht. Man wandert um den wunderschönen Loch Affric und bewundert die schottischen Kiefern, die seit den 80er Jahren wieder angepflanzt wurden. Da das Tal mittlerweile einen großen Bestand dieser Bäume beherbergt, ist es seit 2001 ein Naturschutzgebiet.

Umrundet wird das Tal von etlichen Munros. So nennt man in Schottland die Berge, die höher alls 3´000 ft sind, was 914.4 m entspricht. Aufgrund der Highland Clearances ist das Teil weitgehend unbewohnt. Dies mag vielleicht passen, aber eigentlich sind diese Highland Clearances eher ein unrühmlicher Teil der britischen Geschichte: Weil die Grossgrundbesitzer mehr Land für Ihre Schafherden brauchten, wurde die gälischsprachige Landbevölkerung vertrieben. Entweder an die Westküste oder aber gleich in Auswanderungsschiffe in Richtung Nordamerika oder Australien. Das Land an der Westküste reichte in der Regel nicht, um eine Familie zu ernähren. Die an der Westküste verbliebenen Bauern nannte man „Crofters“. Diese erlangten erst zum Ende des 19 Jahrhunderts Rechte an dem Land, dass sie bewirtschafteten. Dieser Teil der schottischen Geschichte ist etwas bedrückend, wenn man durch diese Landschaft wandert und man sieht auf manches schottische Schloss oder Herrenhaus mit anderen Augen.

Paula im Glen Affric

Aberlour Highland Games

Das ganze Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland liebt seine Traditionen und weiß darum, dass diese auch bei den Touristen beliebt sind. Insofern darf ein Besuch bei einem Highland Game bei einer Reise durch Schottland nicht fehlen. Eine kurze Recherche im Internet ergab, dass so ein ein Highland Game in Charlestown of Aberlour oder einfach nur Aberlour stattfand. So fuhren wir kurz entschlossen dort hin, auch wenn die Wetterprognose nicht so berauschend war. Aber was ist Schottland ohne Regen …

Aberlour liegt im Herzen der Speyside, welches eine bedeutende Whisky-Region ist. Aberlour selber beherbergt 3 Whisky-Brennereien. Im Umkreis von 10 km befinden sich 10 weitere. Auch kommt das bekannte Walkers Shortbread aus Aberlour. Insofern war auch die Fahrt dorthin ein Erlebnis.

Aber der Höhepunkt waren natürlich die Highland Games, die von einem netten alten Herrn mit starken schottischen Akzent moderiert wurden.

Aberlour Mass Pipe Band 2023

Die Highland Games bestehen aus einer ganzen Reihe an skurrilen Sportarten. Ein paar Beispiele unten.

Weight over the bar

Tossing the caber

Dies ist wohl die bekannteste Disziplin der Highland Games

Hammer throw

Highland Dancing

Sehr spannend zu beobachten, mit wie viel Ernst diese Disziplin durchgeführt wurde. Und – notabene – es nahm tatsächlich eine männliche Gestalt teil. Allerdings braucht Ihr nicht nach einem Foto zu suchen. Es gibt keins. Die „Kampf“richter waren im überigen alle weiblich und sehr streng … und ernst … und …

Pipes & Drums

International Haggis Hurling & Tug O’War

Ebenfalls eine skurrile Sportart und nur für Touristen. Frederike und Paula haben die Familienehre verteidigt und gewannen eine kleine Whiskey-Flasche.

Frederike

Paula

Highland Wildlife Park

Die Kinder wollten chillen und die Alten suchten nach Beschäftigung und fanden diese im Highland Wildlife Park. Einerseits ergab dies eine schöne Fahrt durch die südlichen Highlands, andererseits konnte man zu Fuß und im Auto einen Tierpark eingebettet in einer eindrucksvollen Landschaft erkunden.

Schottland ist bekannt für seine Rotwild Population. In freier Wildbahn bekommt man diese nur aus der Ferne zu Gesicht. Hier im Park aus nächster Nähe und ganz bequem im Auto der zu Fuß …

Und dann gibt es noch den berühmten schottischen Moorbären …

Zum Teil hatte man auch den Eindruck man sei in Schweden …

Auf jeden Fall hatten Tiere Vorfahrt, wie diese Gänse es beweisen …

Dava Moor

Für den Rückweg nach Nairn wählten wir statt der Autobahn die Landstrasse quer durch den Cairngorms National Park und das Dava Moor. Letzteres beeindruckte mit einsamen Landschafte in denen nur ab und an ein Schaf auftauchte.

Blair Castle

Langsam neigte sich unser Schottland dem Ende zu und wir machten uns auf den Rückweg in mehreren Etappen. Auf dem Weg zur ersten Etappe Perth haben wir am Blair Castle angehalten. In Blair Castle sind die Atholl Highlanders zu Hause. Die einzige legale Privatarmee in Europa. Allerdings haben diese nie an Kampfhandlungen teilgenommen und sind heute eher eine Touristenattraktion denn echte Armee. Gesehen haben wir diese nicht.

Blair Castle hat uns vielmehr mit viel Regen in Empfang genommen und demnach haben wir uns nur die imposante Innenausstattung der zum Schloss mutierten Burg angeschaut. Zum Teil ist etwas martialisch mit all den Waffen an der Wand. Auf jeden Fall wird Blair Castle maximal touristisch vermarktet inkl. Souvenirladen, Cafe, etc. Eine Porzellansammlung hat es auch, da eine der Frauen der Dukes of Atholl eine leidenschaftliche Porzellansammlerin war.

Perth

Unsere letzte Übernachtung in Schottland war in Perth. Wobei dieser nicht ganz so schön gelang, wie beabsichtigt. Das Hotel war eher heruntergekommen und Perth kein Schönheit. Gemäss Reiseführer ist Perth einer der beliebtesten Wohnstädte in Schottland, aber das liegt wohl eher nicht an der Stadt selber, sonder eher an der Lage in der Mitte zwischen Edinburgh und den südlichen Highlands. Auch zu den Highlands nordwestlich von Stirling ist es nicht weit. Beim Hotel hat zum ersten Mal die Beschreibung auf booking.com nicht zur Realität gepasst. Schade, so war es ein durchwachsener Abschluss eines schönen Urlaubs.

Zum Glück war die Rückfahrt mit der Fähre entspannt und ruhig wie erwartet. Die Zugfahrt von Amsterdam nach Basel war dann voller Überraschungen, da wegen des Brückenschadens in Frankfurt, die ursprüngliche Verbindung nicht funktionierte und bei der neuen alternativen Verbindung kamen die Züge nicht pünktlich. Aber mit Hilfe der Bundesbahn App fanden wir eine Lösung und waren mit „nur“ 30 Minuten Verspätung in Basel.

Mit Nils, Ingo und Philipp im Montafon

Vom 20. bis 24.02.2023 waren wir mit Nils, Ingo und Philipp – einem Freund von Nils – im Montafon: Genauer in Schruns. Bei schönsten Wetter und endlich ohne Corona-Einschränkungen haben wir 4 Tage im Schnee genossen inkl. Kaiserschmarrn und Buckelpiste.

Auf dem Weg nach Stockholm

Da wir nicht fliegen wollten, war unsere Reise nach Stockholm lang aber auch entspannt: Zuerst mit dem Zug von Basel nach Hamburg, dann nach Rostock und von dort über Nacht mit der Fähre nach Nynäsham und von dort wiederum mit dem Vorortzug nach Stockholm. Trotz aller Unkenrufe war die Deutsche Bahn pünktlich und auch auf der Fähre gab es keine Probleme. So sind wir langsam und entspannt in Stockholm angekommen. Einziger Wermutstropfen: Wir mussten zu Hause um 04:00 h aufstehen, um den Zug um 05:08 h zu bekommen. Frederikes und Paulas Begeisterung darüber hielt sich sehr in Grenzen …

Die Fähre nach Stockholm via Gotland

Unten Eindrücke von der Fährfahrt

Unser erster Tag in Stockholm

Stockholm empfing uns bei strahlendem Sonnenschein und zeigte sich von seiner Schokoladenseite. Es war allerdings mit 30°C für skandinavische Verhältnisse sehr heiß.

Untergekommen sind wir auf Södermalm südlich der Altstadt Gamla Stan. Hier findet man einerseits Flecken mit einem fantastischen Blick auf Stockholm und andereseits immer wieder Oasen mit Holzhäusern und Gärten, die einen vergessen lassen, dass man sich mitten in der Stadt befindet.

Södermalm ist aber auch bekannt als ein quirliger und lebendig alternativer Teil von Stockholm in dem man gut leben und essen kann. So war es nicht schwer ein schönes Restaurant für unseren ersten Abend zu finden.

Das Freilichtmuseum Skansen

Mit Djurgården hat Stockholm eine Insel, die ein einziger grosser Park ist. Als Sahnehäubchen befindet sich das Freilichtmuseum Skansen darauf. Hier findet sich aus jeder Ecke Schwedens ein Bauwerk in Form eines Bauernhofes oder einer Bäckerei oder eines Samizeltes. In diesen Bauwerken werden typische schwedische Handwerksarbeiten vorgestellt. So gibt es eine Glasbläserei, eine mechanische Werkstatt, eine Schreinerei, usw.. Und auch die skandinavische Tierwelt wird vorgestellt. Elch, Bär, Vielfraß & Co. in der Natur zu sehen ist schwierig. In Skansen kam sie alle bewundern.

Stockholm am Abend